6 Fragen und 6 Antworten von Dr. Thomas Nolte, Wiesbaden
Schmerzprävention
Wie kann man Schmerz im Alter vorbeugen?
Was kann man tun, um Schmerzen im Alter vorzubeugen?
Wenn man mit hoher Lebensqualität alt werden will – und möglichst wenig Schmerzen zu haben gehört dazu -, dann muss man schon in jungen Jahren vorbeugen. Das bedeutet nicht, Askese zu üben, aber es heißt beispielsweise regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Dabei geht es nicht um Höchstleistung, sondern um die Regelmäßigkeit. Wichtig ist auch, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Auch sollte man soziale und psychologische Stressfaktoren reduzieren oder sie zumindest mit Erfolgserlebnissen verknüpfen.
Wie häufig sollte man Sport treiben? Und zu welchen Sportarten würden Sie raten?
Man sollte mindestens zweimal in der Woche eine halbe Stunde Ausdauersport betreiben. Sinnvoll sind Joggen, Walking, Schwimmen oder Radfahren. Schon ein ausgiebiger längerer Waldspaziergang ist gut für Kreislauf und Bewegungsapparat.
Bestimmte Erkrankungen, die chronische Schmerzen verursachen, treten schon in jungen Jahren auf. Was können die Betroffenen selbst tun, damit es im Alter nicht schlimmer wird?
Wichtig ist, dass die Patienten selbst zum Experten für ihre Krankheit werden. Nur so kann man unter den vielfältigen Therapieangeboten jene auswählen, die einem persönlich nutzen. Wir wissen darüber hinaus, dass Schmerzzustände generalisieren können, weil die Schmerz-Wahrnehmungsschwelle bei lang anhaltenden Schmerzreizen insgesamt sinkt. Darum ist bei akuten, subakuten und sich andeutenden chronischen Schmerzen eine ausreichende Schmerzbehandlung nötig.
Auch Rückenschmerzen beginnen häufig im mittleren Alter. Was kann man tun, um chronische Beschwerden zu vermeiden?
Früher setzte man bei akuten Beschwerden auf Bettruhe und Schonung. Heute wissen wir, dass eine frühe Mobilisierung, Bewegung und die Wiederaufnahme der sozialen und beruflichen Aktivitäten das A und O sind, um die Chronifizierung zu vermeiden.
Eine weitere Erkrankung des höheren Lebensalters ist die Osteoporose. Wie kann man diesem schmerzhaften Leiden in der Jugend vorbeugen?
Man muss wissen, dass man in seine Knochen “einzahlt” wie in ein Bankkonto. Was wir in frühen Jahren für unsere Knochen und unsere Knochenstabilisierung tun, davon profitieren wir dann in späteren Jahren. Wir wissen, dass eine ungesunde Ernährung, gerade so wie sie heute praktiziert wird, mit Fastfood und Light-Getränken, einen knochenschädigenden Effekt hat. Das zeigt, wie wichtig es ist, sich hochwertig zu ernähren und körperlich aktiv zu sein, um dann im höheren Alter davon zu profitieren.
Ist es denn irgendwann einmal zu spät für vorbeugende Maßnahmen?
Ich meine, es ist nie zu spät, sich um seine Lebensqualität zu kümmern. Aber natürlich gilt, dass die Maßnahmen um so effektiver sind, je früher man sie anwendet.
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